Aktuelles
07.03.2020
Gleichstellungsministerin Sütterlin-Waack: Die Freiwillige Feuerwehr macht es vor - Frauen in Führungspositionen müssen überall Selbstverständlichkeit werden
„Frauen in Führungspositionen – was bei der Feuerwehr und anderswo ehrenamtlich so prima funktioniert, sollte auch in der Berufswelt selbstverständlich werden.“ Dies betonte Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack im Hinblick auf den Weltfrauentag bei ihrem Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Bordesholm. Mit Birthe Christensen steht seit September 2019 eine Frau an der Spitze der 75 aktive Einsatzkräfte zählenden Bordesholmer Wehr, in der zudem auch acht Frauen Einsatzdienst leisten
Im Gespräch mit der Wehrführerin und ihrem Stellvertrerer Marko Lübker und weiblichen wie männlichen Wehrangehörigen informierte sich die Gleichstellungsministerin über deren Aufstiegsweg in der Wehr, über Aktivitäten zur - auch weiblichen - Nachwuchsgewinnung und die Herausforderungen der Bordesholmer Feuerwehr, die mit ihrer Drehleiter und ihrer technischen Ausstattung u.a. auch zu überörtlichen Einsätzen wie auf den Autobahnen 7 und 215 gerufen wird. Sütterlin-Waack zeigte sich beeindruckt: „Frauen und Männer meistern hier freiwillig gemeinsam gefährliche Situationen und können sich unabhängig vom Geschlecht auf einander verlassen. Starke Frauen und Männer retten, löschen und helfen hier Hand in Hand. Genauso selbstverständlich ist es, wenn eine Frau den Einsatz führt. Dass Miteinander auf Augenhöhe in den Freiwilligen Feuerwehren ist hier vorbildlich.“
Mit Verweis auf den Weltfrauentag am 8. März sagte Gleichstellungsministerin Sütterlin-Waack weiter: „Ich weiß jedoch, dass Frauen in Führungspositionen nicht überall eine Selbstverständlichkeit sind. Hier haben wir gerade im Berufsleben in der Privatwirtschaft aber auch im öffentlichen Dienst noch einiges zu tun.“ Der aktuelle Gleichstellungsbericht zeige, dass obwohl in fast allen Laufbahnen mehr Frauen als Männer eingestellt würden, diese zwar zunehmend in den oberen Führungspositionen ankämen, dort aber insgesamt nur zu einem Drittel vertreten seien. Handlungsbedarf bestehe auch für Laufbahnen, in den Frauen deutlich unterrepräsentiert seien, etwa bei der Polizei oder in technischen Laufbahnen.
Nach Gespräch und Kaffeetafel musste die Ministerin auch selbst Hand anlegen und probierte sich zusammen mit der Wehrführerin am Firetrainer aus und nahm auch den hydraulischen Spreizer zur Hand. So ganz fremd waren ihr all diese Dinge nicht – war sie doch vor Ihrem Ministeramt Bürgermeisterin der Gemeinde Lürschau bei Schleswig und damit selbst Dienstvorgesetzte einer Feuerwehr.
Text: Gehrmann
Fotos: Bauer